In vielen von uns steckt der Gedanke, wählerisch zu sein sei ein Zeichen für guten Geschmack; seine eigenen Ansprüche seien das Maß aller Dinge; die „Bedingung“ oder der Beweis für Weitläufigkeit und Kultiviertheit äußere sich im Durchsetzen derer.

Neulich in einem wundervollen, liebevollen italienischen Restaurant beobachtete ich ein Paar, welches dort stillschweigend sein Essen verspeiste. Als der wahrlich freundliche Kellner den Teller brachte, sagte der Herr zunächst, der Teller sei nicht ordentlich vorgewärmt und ließ diesen zurückgehen. Kurz darauf beschwerte sich die Dame, der Weißwein sei definitiv 2-3 Grad zu warm und ungenießbar. Danach war das Fleisch des Herrn nicht auf den Punkt so gebraten, wie er es bei seiner höchst ausführlichen Bestellung angegeben hatte und die Frau beschwerte sich, der Trüffel sei nicht so delikat wie beim letzten Mal.

Vielleicht kennst Du auch hochintelligente Männer und Frauen, die aus ihrer Einsamkeit nicht heraus kommen, weil ihre Kriterien für einen passenden Partner/Partnerin unerfüllbar sind?
Manche Menschen können unmöglich mit Möbeln klar kommen, die nicht extra für sie hergestellt worden sind und andere wiederum sind besonders anspruchsvoll bei der Auswahl von Kunstgegenständen oder Kleidungsstücken.

Abgrenzung und Unterscheidung

Häufig wird diese Art der Abgrenzung und Unterscheidung als „hohes Niveau“ betrachtet. Doch frage ich mich manchmal: Ist es nicht eine eigentümliche Art sich davor zu schützen, nicht vom Leben berührt zu werden? Indem man sich selbst aufwertet und andere Menschen und deren Lebensart abwertet, weil sie den eigenen Ansprüchen nicht genügen?

Hohe Ansprüche können uns nicht im Arm halten.
Beim Überleben helfen tun sie uns auch nicht. (Oder fragt ein Verdurstender nach dem Quellwasser aus den Ardennen?)
Brauchen wir das Besondere, wenn wir JEDEN Augenblick heiligen? Wenn wir alles, was uns begegnet achten und wertschätzen?

Vorlieben und Wünsche sind absolut in Ordnung- doch ist es nicht auch wunderbar, wie ein kleines Kind mit dem zufrieden zu sein, was der Tag bringt?

Wachsam und mit Liebe

Wenn ich mit wachen Augen in den Tag gehe, erkenne ich das „Göttliche“ und Außerordentliche sowohl im Licht, welches sich in einer Glasscherbe als auch in jenem, welches sich in einem Diamanten bricht.
Musik erklingt aus einem Piano als auch aus den Regentropfen, die gegen mein Fenster prasseln. Das Wunderbare ist sowohl im Tal als auch auf einem Berg- die Freude ist genau da, wo wir sind, wenn wir bereit sind, sie zu sehen!

Vielleicht magst Du die nächsten Tage einmal den Fokus auf die Freuden um Dich herum werfen?
Liebe das, was Dir begegnet… Du findest Aufmerksamkeit, Beachtung, Liebe auch in den „kleinen Dingen“ um Dich herum. Das verspreche ich Dir!

Alles Leid und alle Freude kommt von der Liebe”
Meister Eckhard

Herzensgrüße,
Charlotte Börnsen

 

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